„Long time no see, I’m doin’ fine, yeah, thank you.“
Letzten Freitag hatte ich meine letzte Prüfung und bin für’s erste durch mit der Uni. So ganz kann man sich aber noch nicht verabschieden, denn es gibt – natürlich – noch einige Dinge zu erledigen. Ich habe zum Beispiel immer noch kein Visum. Auch der fünfte Anlauf scheiterte daran, dass irgendwas mit der Technik nicht stimmte. Das Amt sagt: Die Uni ist schuld, die Uni sagt: Das Amt ist schuld. Das macht Spaß! Da mein Touristenvisum ausgelaufen ist und eigentlich geplant war, diese Woche ein paar Tage nach Uruguay zu fahren, habe ich mir eine Verlängerung für schmale 300 Pesos kaufen müssen. Dafür brauche ich jetzt wahrscheinlich kein Visum mehr. Ob ich jetzt wirklich nach Uruguay komme, steht aber wieder in den Sternen. Ihr seht, hier geht gerade alles drunter und drüber, Pläne werden geschmiedet, kurze Zeit später wieder verworfen, um alles im Endeffekt doch ganz anders zu machen. Es ist alles ein bißchen zu kompliziert zu erklären, deshalb lasse ichs. Dafür freue ich mich mit meiner lieben Freundin Fabsi über ihren Sohn, der vor zwei Wochen zur Welt gekommen ist. Der kleine Mann heißt Julian.
In den letzten Wochen habe ich mich hauptsächlich um die Uni und dem ganzen Drumherum gekümmert und habe viele Pläne für Dezember bis Februar geschmiedet. Dazu später mehr. Die ersten richtig heißen Tage liegen im Rücken, vorgestern ging es stramm Richtung 40°, die ersten Nächte hatten T-Shirt-Temperatur. Es ist Anfang November, das entspricht dem deutschen Mai. Im Januar und Februar gibt es hier sicherlich keinerlei Verschnaufpausen in Form von 20°-Tagen mehr. Ich glaube, dass alle merken, dass die Zeit in Córdoba langsam zuende geht – jedenfalls schaffen wir es öfters, mal was zu machen. Manchmal kochen wir mit ein paar Leuten oder ich hänge ein bißchen in Heiners Residencia ab. Vor etwa zwei Wochen haben wir mit den Leuten aus dem Hostel einen sehr schönen Ausflug nach Carlos Paz gemacht. Ein Freund von Luciana (siehe unten) hat dort eine hübsche Cabaña, eine Art Ferienresidenz (Carlos Paz ist sowieso ein Ferienort, hauptsächlich für die etwas reicheren Einwohner der großen Städte Argentiniens). Es waren glaube ich fast alle Leute mit, die an diesem Tag im Hostel waren, es war eine sehr nette angenehme Truppe und es war toll, mal wieder aus dem Lärm rauszukommen, um ein bißchen zu kickern, Tischtennis zu spielen und in der Hängematte zu liegen. Abends gabs ein wunderbares Asado und nachts haben sich ein paar Leute noch überwunden, trotz nicht ganz so hoher Temperaturen in den Pool zu springen. Das habe ich mir dann auch nicht nehmen lassen, obwohl mir vorher schon recht kalt war in kurzer Hose. Interessanter Effekt: Nach dem Schwimmen war es viel angenehmer an der frischen Luft.
Ein Großteil der Truppe |
Juliana macht heia |
gemütlich! |
Sonja und Franco |
Juliana pennt schon wieder. Artur auch. |
Vor der Abreise (nachfolgende Fotos von Jose und Artur) |
Australian Girls |
Australian Girls ist nur halb richtig: Hana (links) hat srilankanische Wurzeln, ist in Abu Dhabi geboren, in Australien aufgewachsen, hat anderthalb Jahre in Berlin gelebt, aber wohnt eigentlich in London. Verrückt!
Franco, el asador |
Jose (el columbiano) und ich im Pool |
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Luciana und ich |
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Chillen am Pool |
Überhaupt, im Moment sind einige Leute schon über mehrere Wochen hier im Hostel. Sehr nett. Und es sind fast nie mehr als 10 – 15 Mann, also weder tote Hose noch 24/7 Remmidemmi. Und mit der neuen Klimaanlage lässt es sich sogar bei 40° gut aushalten, hehe.
Ich stehe kurz vor der Halbzeit hier, was heißt, dass ich bald unterwegs sein werde. Da gab und gibt es natürlich einiges zu organisieren und da mir das ja Spaß macht, nehme ich mir auch viel Zeit dafür. Ich werde im Dezember mit Verena in Buenos Aires starten, ihr dann ein paar Tage Córdoba zeigen, dann weiter zu den Iguazú-Fällen fahren und von da aus nach Rio de Janeiro. Dann bleiben wir 14 Tage dort im Bundesstaat, fahren auf die Ilha Grande und in ein paar Hafen- und Ferienörtchen. An Silvester wäre ich supergern zurück in Rio, weil das dort ein Megaevent sein muss. Alle Leute tragen weiße Klamotten und treffen sich an einem der berühmten Strände Rios, Copacabana, Ipanema, Leblon. Problem ist, dass es dort kaum Unterkünfte für nur eine Nacht gibt, da das komplette Gewerbe zu Silvester (wie auch zu Karneval) Pakete schnürt oder Mindestaufenthalte hat. Die Nacht im Hostel schlägt mal eben mit ca. 70 Euro zu buche – Rio ist zu Silvester und Karneval wahrscheinlich die teuerste Großstadt der Welt. Also, denkt dran, wenn ihr mal Bock auf Carnival in Rio habt, das ist ein seeehr teurer Spaß. Gut, dass ich am Rosenmontag wieder in Rees bin!
In Córdoba haben wir das Glück, dass meine lateinamerikanische Lieblingsband, dessen Namen ich hier schon ein- zweimal erwähnt habe, am 10. Dezember ein Konzert spielt. Das wird dann mein letzter Abend hier!
Am 1.1. abends hebt mein Flieger dann um 23.18 Uhr Richtung Foz de Iguacu ab. Das ist die günstigste Variante, wieder an die argentinische Grenze zu kommen. Ein internationaler Flug kostet leider viel, viel mehr, auch wenn es gar nicht viel weiter ist. Verena muss dann rein rechnerisch ganze zwei Minuten warten, bis es dann auch für sie Richtung Heimat geht, um 23.20 Uhr. Ist das nicht der Hammer? Unsere Flüge gehen quasi gleichzeitig, so dass niemand noch stundenlang am Flughafen rumgammeln muss.
Im Januar mache ich dann zusammen mit Heiner meinen Weg von Nordost- nach Nordwestargentinien (Iguazú – Resistencia – Salta, in etwa), dann weiter nach Chile und dann zum Titicacasee nach Peru. Die Pläne danach sind auch spannend, aber ich bewahre mir das mal für später auf. Zumal sich ja immer noch einige Dinge ändern können.
Wie der November jetzt verlaufen wird, steht in den Sternen. Die meiste Zeit werde ich sicher in Córdoba sein, ansonsten wird man sehen, was sich so ergibt.
Noch was aus der Konserve:
Ganz am Anfang habe ich schonmal vom Abschiedsgeschenk von Heiner und Julia erzählt. Mittlerweile habe ich das fotografiert und präsentiere hier stolz eine wunderbare Fotocollage mit allen Freunden drauf und ein Bild, das Heiner bei unser aller Lieblingskapelle, der Kapelle Petra aus Hamm, eingeworben hat. Der Opa, F* Schmidt, Siepe und die Gazelle wünschen mir eine gute Zeit mittels des nachfolgenden Bildes. Da haben sich die Jungs richtig in Schale geschmissen und kurz vor einem Festivalauftritt mal eben ein paar Plakate gebastelt und schön gepost. Unglaublich. Vielen Dank liebe Kapelle und vor allem Heiner und Julia, ich war sehr gerührt. Sowas kann man sich aus Draht nicht nachbiegen!
Mindestens eine Person kennt (fast) jeder. Wer ist es? Gewinnspiel (ohne Gewinne). Schreibt mir! |
Beim letzten Update habe ich vergessen, ein Video einzubinden. Michael macht gerade so etwas wie Zivildienst in Salta. Dort habe ich ihn auch getroffen und dabei erwischt, wie er ein Stück von einer meiner Lieblingsbands spielte. Wenn es Metallica oder U2 gewesen wären, wäre das sicher nicht überraschend gewesen, es war aber im Vergleich eine eher kleine Band und deshalb umso überraschender:
Blogger.com, der Hoster meines Blogs, bietet mir ein paar interessante Fakten über die Herkunftsdomains der Blog-Besucher. So kann ich zum Beispiel sehen, mit welchem Suchbegriff bei der Google-Bildersuche Leute auf meinen Blog stoßen. Da frage ich mich, was denken die Leute, die zum Beispiel nach "was kommt in ein Fürhungszeugnis" suchen und auf meiner Seite landen. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich die Frage mit Sicherheit behandelt. Lieber Unbekannter, ich hoffe, du bist noch fündig geworden!
Hier der erste Teil der Liste, ein zweiter folgt sicher noch:
- maria's bar glatt
- darm
- schönsten hostel in mittel
- september 2010 klimadiagramm
- joggerin
- austauschstudentin
- was kommt in ein führungszeugnis
Leona und Fernando in Heiners Residencia |
Artur, ich und Jose (der leider leider schon wieder zuhause in Medellin/Kolumbien ist) |