Freitag, 3. September 2010

3.9.2010, 19.26 Uhr:

Kurz vor dem Wochenende gibt es noch schnell ein Update. Im Laufe der letzten sieben Tage gab es wieder eine Menge zu organisieren – dieses Mal allerdings nichts für die Uni, sondern in erster Linie Flüge für Verena und Adi. Es war nicht einfach, etwas Gescheites für Verena zu finden, denn wir hatten uns vorgenommen, doch noch Flüge über Weihnachten zu finden. Und jeder, der zu dieser Zeit schon einmal in der Welt unterwegs war, wird wissen, dass das nicht unbedingt einfach ist. So habe ich insgesamt bestimmt 15 oder mehr Stunden damit verbracht, den Weiten des Internets eine bezahlbare Alternative zu entlocken. Wir hatten uns eigentlich schon damit abgefunden, dass sie noch in diesem Jahr den Kontinent verlässt, da Kombinationen mit einem Rückflug im alten Jahr im Schnitt ca. 200 Euro günstiger sind. Bei den deutschen Suchmaschinen war dann tatsächlich eine Verbindung mit Rückflug an Silvester diejenige, die das Rennen machen sollte. Kurz vor knapp habe ich dann aber nochmal amerikanische Suchmaschinen bedient und tatsächlich noch etwas mit Rückflug am 1.1. gefunden – und das zu einem wirklich (verhältnismäßig) unschlagbaren Preis, mit British Airways ab Düsseldorf über London. So kann sie dann auch noch an Silvester am Strand liegen, juhu!

Für Adi, einem Freund von mir, mit dem ich den letzten Teil meiner Reise gemeinsam machen werde, war die ganze Sache wesentlich entspannter. Wir hatten uns schon in Deutschland die entsprechenden Flüge herausgesucht, die wir dann jetzt einfach gebucht haben. Wir sind der Regierung damit ein paar Tage zuvorgekommen und haben uns erfolgreich vor der neuen Flugsteuer gedrückt, die Langfliegen für alle Buchungen ab 1. September 45 Euro teurer macht, yeah! Also, mit ihm zusammen werde ich dann am 3.3.2011 in den Flieger gen Heimat steigen. Junge, ich freu mich auf unsere Reise!

Nachdem das dann alles in trockenen Tüchern war, hatte ich Zeit, mir ein wenig Gedanken darüber zu machen, was man denn so in unserer freien Woche Ende September machen könnte, in der die Studenten typischerweise unterwegs sind. Da Chile auf meiner Route nach dem Semester nicht auftauchen wird, habe ich mir überlegt, dass das eine gute Sache wäre. Es bietet sich aber sowieso an für einen Kurztripp, da das Land nicht sonderlich weit von Córdoba entfernt ist. 

Blick aus dem Fenster des Hostels


Letztes Wochenende habe ich zwei Mädels hier aus dem Hostel verabschiedet, die die Zeit nach ihrem Abitur genutzt haben, hier im Kindergarten zu arbeiten und ein bißchen Urlaub zu machen. Dazu kann ich eine lustige und absolut typische Geschichte erzählen: Im habe nicht immer Lust, mit meinem Laptop in meinem Zimmer zu hocken, also bin ich manchmal auch im Computerraum anzutreffen. Das Ding hat genau drei Arbeitsplätze, die irgendwann letzte Woche von den beiden Mädels und mir besetzt wurden. Die beiden plaudern munter miteinander über alles mögliche und – wie sollte es an dieser Stelle anders sein – fühlten sich von mir gänzlich unverstanden. Wieso sollte der Typ neben ihnen auch ausgerechnet ein Deutscher sein? Nach einem Nießer von mir wünscht mir eine der Mädels „Gesundheit“, auf spanisch. Ich bedanke mich, auf deutsch. Damit haste nicht gerechnet. Also, auch wenn man sich immer in Sicherheit wähnt und meint, dass niemand einen versteht: Obacht! :-D Eine typische Hostelstory, genau wie die Geschichte mit den zwei Deutschen, die sich erstmal auf Englisch unterhalten, bis sie merken, dass es einen Code gibt, der sich unter den gegebenen Umständen dann doch besser eignet! ;o)

Ich mit Katalin und Juliane

Von den beiden habe ich dann auch erfahren, dass der Zoo hier in Córdoba doch ganz brauchbar ist. Das hatte ich mir dann für den Samstag vorgenommen, es hat aber zeitlich nicht hingehauen und es blieb bei der Besichtigung des Parque Samiento, einem kleinen Naherholungsgebiet hier. Echt nett eigentlich, da werde ich sicherlich ab und zu mal sein, wenn es wieder wärmer wird. Seit Sonntag ist es nämlich wieder kälter. Wir hatten hier einen Temperatursprung der Tageshöchsttemperatur von etwa 25°. Am Samstag hatten wir hier 34, am Mittwoch nur noch 9°. Der September ist gekommen, das Klimadiagramm sagt fünf Regentage voraus (August: ein Regentag) und der Wettergott dreht sofort an seinen Reglern. Drei Tage lang dichte Bewölkung und ab und zu ein bißchen Regen, sowas habe ich hier in den letzten vier Wochen nicht gesehen. Es wird aber wieder besser und übermorgen werden es schon wieder etwa 25°.




Die Isla Encantada



Auch hier gibt's einen Leuchtturm. Wo bitte geht's nach Ameland? :D

Da ja übermorgen so ein schöner Tag ist, habe ich ein paar Leute für den Abend in eine Bar eingeladen . Gleich werde ich noch „Abendbrot“ (Nudeln mit Bolognese) essen und den Rest des Abends wahrscheinlich wieder damit verbringen, meine über die Jahre angesammelten Filmlücken zu schließen. So habe ich in den letzten zwei Wochen schon Apocalypse Now, The Green Mile und Kill Bill Vol. 1 und 2 gesehen, die ja alle im Lexikon der guten Filme stehen – und was soll ich euch sagen, ich wurde nicht enttäuscht!

Das war es für heute, ich bemühe mich, dass es bei meinem nächsten Eintrag nicht mehr um Preise, Wetter und Filme, sondern auf besonderen Wunsch von Anika wieder mehr um Fleisch geht! ;o)


Hier gehen wir ab und zu Nudeln essen!