"And I don't care as long as you sing."
Der Frühling kommt! Ich war heute zum ersten Mal im T-Shirt draußen, ohne, dass es zu kalt war! Herrlich. Ich denke, dass heute zum ersten Mal die 20°-Marke geknackt wurde. Im Laufe der Woche soll es sogar bis auf 30° raufgehen, Wahnsinn!
Der Frühling kommt! Ich war heute zum ersten Mal im T-Shirt draußen, ohne, dass es zu kalt war! Herrlich. Ich denke, dass heute zum ersten Mal die 20°-Marke geknackt wurde. Im Laufe der Woche soll es sogar bis auf 30° raufgehen, Wahnsinn!
Freitag sind wir aus dem Hostel ausgezogen und mit dem Taxi zur Residencia gefahren. Da ich für’s erste erstmal 4 Wochen dort bleiben und mir die Option offenhalten wollte, hier noch richtig in der City zu wohnen (die Residencia liegt etwas außerhalb), galt für mich nicht mehr der Preis, den mir Heiner übermittelt hatte, sondern ein um etwa 50 % höherer. Ich hatte gehört, dass es hier üblich ist, die Miete für 4 Wochen zu bezahlen und danach weiterzusehen. Falsch gedacht! Der neue Preis erschien mir aber für das, was geboten wurde, eindeutig zu hoch und ich habe abgelehnt. Die Mietpreise sind hier sowieso etwas komisch. Einerseits kann man hier zwar für ca. 150 Euro inklusive Nebenkosten wohnen, was ja toll ist, aber andererseits muss man sich mal anschauen, was man dafür geboten bekommt: Für den Preis kriegt man in der Regel nur ein Zimmer, das man sich mit einer anderen Person teilen muss; zudem sind die Einrichtungen, wie schon beschrieben, alle ziemlich alt und relativ billig, die Vermieter investieren anscheinend über Jahre hinweg keinen Cent, äh, Centavo. Ich wette, dass man diese „Bruchbuden“ (für deutsche Verhältnisse!) für relativ wenig Geld kaufen kann, was dann bedeutet: Bomben-Rendite für die Besitzer. Aber solange es insbesondere die Austauschstudenten mitmachen, läuft das Geschäft.
Genug Sozialkritik, weiter im Text. Also, wenn ich das Gefühl habe, dass ich zu wenig für mein Geld bekomme, dann lasse ich es sein. Und so hab ich das auch gemacht und bin erstmal für ein paar Tage zu Leona und Karo auf die Couch gezogen, um mir von hier aus eine Wohnung in der Stadt zu suchen. Ich hatte mir aber trotzdem am Freitag erstmal ein wenig Bedenkzeit erbeten und bin mit dem Verwalter (David, der am Mittwoch auch beim Asado gegrillt hat, sehr netter Typ!) so verblieben, dass ich mich am Abend melde. Ich bin dann am Abend aus der Stadt zu dieser Residencia gelaufen. Eigentlich war ich mir sicher, dass ich den Weg kenne, aber irgendwie habe ich mich total verlaufen. Eine Joggerin hat mir dann weitergeholfen. Und wie! Ich habe nach dem Weg gefragt und sie hatte eine Ahnung, wusste es aber nicht genau. Sie ist dann erstmal mit mir übergelaufen und wollte sich nach ca. 10 Minuten nochmal bei einem Kioskbesitzer vergewissern. Es war natürlich die total falsche Richtung und ich musste den ganzen Weg zurücklaufen. Und sie ist den ganzen Weg wieder mitgekommen. Stellt euch das vor, ihr fragt in Deutschland jemanden nach dem Weg und der geht erstmal 20 Minuten mit euch auf die Suche. Gibt’s nicht! Unglaublich. Nett unterhalten konnte man sich mit ihr auch noch. Ich war echt begeistert.
Von der Residencia bin ich dann zusammen mit Sack, Pack und Heiner zu den beiden Mädels gefahren, um meine Sachen dort abzuliefern. Von da aus sind wir dann weiter zum Hostel, wo unser nächstes Asado-Erlebnis gewartet hat. Eigentlich sollte es gestern stattfinden, aber da es da richtig kalt war und geregnet hat, wurde es auf heute verschoben. Johnny vom Hostel hat uns nicht zu viel versprochen, es war ein richtig schöner Abend mit richtig gutem, mageren Fleisch, Salaten, Bier, Wein, Pepsi und das alles für etwa 6 Euro. Das Fleisch wird nach und nach serviert, es gibt etwa 8 – 9 Runden und jede Runde etwas anderes. Aber es war durch die Bank lecker und um einiges besser als das Asado am Mittwoch.
Gesellig war es auch, wir saßen mit Scouts (Pfadfindern) aus Frankreich am Tisch, die ihren Saisonabschlussurlaub in Argentinien verbracht haben. Sie waren natürlich in erster Linie in der Natur unterwegs und kannten in Deutschland auch nicht wie alle anderen Ausländer nur Bayern und Berlin, sondern auch den Schwarzwald, wo sie wohl schon einmal unterwegs waren. Außerdem konnten wir noch ein bißchen Zeit mit unseren Zimmerpartnern der letzten Woche verbringen. Maira und ihr Bruder kommen aus der „Nachbarstadt“ Rosario (500 Kilometer entfernt, aber dazwischen gibt es nicht viel!) und haben hier Urlaub gemacht. Sehr nett, auch wenn die Verständigung teilweise etwas schwierig war. Etwas einfacher war es mit Melina, einer Austauschstudentin aus Mannheim, die in Buenos Aires studiert und einen Wochenendausflug hierher gemacht hat. Jetzt habe ich schon zwei Anlaufstellen für BsAs! ;o)
Heiner, Maira und ich. |
Heiner, Maira, Melina und ich |
Alles in allem war es eine echt nette Woche im Hostel und mit dem Asado gab es einen schönen Abschluss. Man kommt so schnell mit den Leuten in Kontakt, man erzählt sich seine Pläne, holt sich Tipps für Ausflüge oder redet über irgendwas anderes. An den fehlenden Komfort gewöhnt man sich, aber was trotzdem nervt, ist, dass es kein richtiges Frühstück gibt. Süßes Gebäck, Marmelade, Butter, nichtmal Milch. An manchen Tagen habe ich dann wirklich erst am Nachmittag was richtiges gegessen und getrunken.
Das Wochenende jetzt war dann sehr ruhig. Am Samstag sind wir einkaufen gefahren. Richtig, mit dem Taxi zum Supermarkt und wieder zurück! Klingt in deutschen Ohren sicher dekadent (was für ein herrliches Modewort!), aber ich erinnere euch jetzt zum letzten Mal daran, dass das hier fast nichts kostet. ;o) Wir waren zu viert und jeder hat nicht mehr als 2 Euro insgesamt gezahlt. Der Einkauf war nicht ganz so billig, denn wir haben richtig zugelangt und den ganzen Wagen vollgepackt mit schönen Sachen, die es in der City nicht gibt. Man findet hier natürlich längst nicht alles, was man von zuhause gewohnt ist, aber man kommt auf jeden Fall gut klar. Schwierig ist es, Brötchen oder Brot für’s Frühstück zu finden, aber das klappt ja sogar in Holland nicht wirklich. Am Abend haben wir dann angefangen, unsere Einkäufe zu verwerten und haben Bratkartoffeln und Rinderfilet gemacht. Sehr lecker!
Auf dem Rückweg vom Supermarkt |
Voller Kühlschrank - proudly presented by Karo |
Am Sonntag habe ich versucht, ein paar Leute für’s Kino zu begeistern, aber das hat leider nicht geklappt. Stattdessen bin ich die letzten beiden Tage viel rumgelaufen und habe dabei Musik gehört. Überhaupt, wenn es mir gerade nicht so gut geht, muss ich einfach raus, laufen und vor allem: Musik hören, und es ist wieder alles in Ordnung. Das ist echt eine gute Therapie. Manchmal habe ich die volle Auswahl auf meinem IPod dabei oder ich höre mit meinem Handy, wo ich zwischendurch ein paar Überraschungen und Skurrilitäten eingestreut habe, wie zum Beispiel das hier. Wenn ich gerade im Umkreis von 10 Metern niemanden um mich habe, singe ich auch mit, spiele Luftgitarre, etc. Die, die mich besser kennen, können sich das wahrscheinlich gerade super vorstellen. H-H-H-HSV!
Heute war Feiertag, die Mädels haben Nudelsalat gemacht und ansonsten war wieder nichts los. Deswegen gibt es gerade auch keine Fotos von den letzten beiden Tagen! Abends habe ich mir noch Verdammnis auf dem Laptop angeschaut. Wer auf gute Thriller steht, kann sich die Stieg-Larsson-Verfilmungen auf jeden Fall getrost anschauen. Bin gespannt auf den letzten Teil.
Morgen haben wir wieder ein wenig organisatorisches zu erledigen, haben Uni und die Tage werde ich mir dann auch die ein oder andere Wohnung anschauen. Mal sehen, was die Woche so bringt.
Und hätte was zum trommeln in der Gegend gestanden, du hättest die Finger nich stillhalten können...ich jedenfalls kanns mir bildlich vorstellen!
AntwortenLöschenTolle Berichte bis hierher!
Für mich fängt am Montag der Studentenalltag an d.h. lange schlafen, wenig Vorlesung! ;-)
Alles Gute weiterhin und wenn du Lust und Zeit hast, schick mir ne e-mail! Adresse lass ich dir via Studi zukommen...ich schreib auch garantiert zurück!
Gruß aus deiner Heimat Rees
BöBär